Über Geld zu sprechen ist für viele mit Angst und Scham verbunden. Dennoch gilt: gute Leistung, verdient eine angemessene Bezahlung. Wie Sie den nötigen Mut aufbringen und eine Gehaltserhöhung ansprechen, welche Argumente Ihnen bei der Gehaltsverhandlung helfen und wann der beste Zeitpunkt dafür ist, verraten wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Die meisten Unternehmen wollen ihre Personalkosten so gering wie möglich halten. Hinzu kommt, dass eine jährliche Gehaltsanpassung gesetzlich nicht im Arbeitsrecht vorgesehen ist, es sei denn, sie ist im (Tarif-) Vertrag festgelegt. Warten Sie also nicht, bis Ihnen eine Gehaltserhöhung angeboten wird. Wenn Sie mehr Gehalt wollen, müssen Sie selbst aktiv werden, auf ihre*n Vorgesetzte*n zugehen und eine Gehaltserhöhung fordern. Doch wie frage ich nach mehr Gehalt? Zuallererst sollten Sie Ihre Ziele und Gehaltsvorstellungen definieren.
Für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung sollten Sie Ihre Erwartungen möglichst genau definieren. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen: „Was verdiene ich jetzt?“, „was will ich verdienen?“, „was ist meine Leistung wert?“ und „was waren meine beruflichen Erfolge im Unternehmen?“. Wer geschickt verhandelt, kann in der jährlichen Gehaltsverhandlung im bestehenden Job zwischen drei und sieben Prozent mehr Gehalt rausholen. Vielleicht hat sich Ihr Aufgabenbereich erweitert oder es steht eine Beförderung an? Dann sind durchaus auch zehn bis 15 Prozent möglich. Wenn es um eine Gehaltsverhandlung für einen neuen Job geht, dürfen Sie zehn bis 20 Prozent mehr Gehalt verlangen als im alten Job. Nicht vergessen: wie auch für die Verhandlung Ihres Wunsch-Einstiegsgehalts für einen neuen Job, geben Sie in einer Gehaltsverhandlung immer das Brutto-Jahresgehalt an.
Informieren Sie sich darüber, welche Gehälter in Ihrer Branche für Fachkräfte üblich sind – dies kann Ihnen als solide Grundlage für die Verhandlung einer Gehaltserhöhung dienen. Diese Vergleichswerte lassen sich leicht durch die Suche nach Stellenangeboten oder branchenspezifischen Gehaltsstudien für ähnliche Positionen ermitteln. Wenn Sie sich an diesen Werten orientieren und Ihr Wunschgehalt daran anpassen, wirkt Ihre Forderung möglicherweise gar nicht mehr überzogen. Falls Ihr aktuelles Gehalt unter dem Marktdurchschnitt liegt, wäre es für Ihren Vorgesetzten schwierig, eine Gehaltserhöhung ohne triftige Gründe abzulehnen. Ein fundiertes Wissen über den Marktwert Ihrer Position verleiht Ihnen in der Gehaltsverhandlung eine stärkere Position und zeigt, dass Ihre Forderung nicht aus der Luft gegriffen ist. Dies erhöht Ihre Chancen, eine angemessene Gehaltserhöhung durchzusetzen, da Ihr Chef nachvollziehen kann, dass Ihre Vorstellungen realistisch und marktgerecht sind.
Während einer Gehaltsverhandlung ist es entscheidend, dass Sie Ihre Leistung und den Mehrwert, den Sie dem Unternehmen bringen, überzeugend darstellen können. Es reicht nicht aus, einfach mehr Geld zu verlangen; Sie müssen auch aufzeigen, wie sich diese Investition für das Unternehmen lohnt. Überlegen Sie daher sorgfältig, inwiefern das Unternehmen von Ihrer Arbeit profitiert und welche spezifischen Ergebnisse oder Erfolge Sie erzielt haben.
Erstellen Sie eine Liste von Argumenten, die klar darlegen, warum Ihre Arbeit von besonderem Wert ist und eine Gehaltserhöhung rechtfertigt. Analysieren Sie Ihre bisherigen Erfolge und die Bereiche, in denen Sie Verbesserungen erzielen konnten. Diese Selbstanalyse hilft Ihnen, in der Verhandlung gezielt und fundiert aufzutreten. Untermauern Sie Ihre Argumente mit konkreten Beispielen und Erfolgen.
Wenn Sie in der Lage sind, detailliert darzustellen, wie Ihre Arbeit dem Unternehmen genutzt hat und welche positiven Auswirkungen sie hatte, sind Sie besser gewappnet, um Ihre Forderung nach einer Gehaltserhöhung erfolgreich zu vertreten.
Sie fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Die folgenden Situationen im Arbeitsalltag eignen sich, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen:
Sollten für eine Weiterbildung nicht die nötigen finanziellen Mittel haben, gibt es viele Möglichkeiten der Förderung. Auch Arbeitgeber/-innen können mit dem Qualifizierungschancengesetz die Weiterbildung ihrer Beschäftigten fördern lassen. Die Weiterbildungen bei der Social Media Akademie verfügen über eine Trägerzulassung gemäß AZAV und sind somit förderfähig. Besonders gefragt ist aktuell die Social Media Manager Weiterbildung.
Sollte Ihr*e Vorgesetzte*r Ihre Gehaltserhöhung ablehnen, geben Sie sich nicht so einfach geschlagen und fragen Sie nach den Gründen. Eine Erklärung steht Ihnen jedenfalls zu. Was spricht genau dagegen? Geht es um mich persönlich? Gibt das Gehaltsgefüge nicht mehr her? Liegt es an der Performance des Unternehmens? Somit können Sie herausfinden, in welchem Maße Sie überhaupt Einfluss auf eine zukünftige Verbesserung des Gehalts nehmen können. Zu guter Letzt können Sie immer noch die Frage stellen: „Was müsste sich denn an der aktuellen Situation ändern, damit ich mehr Gehalt bekomme?“ damit lässt sich der*die ein oder andere Chef*in aus der Reserve locken. Schließlich muss er*sie dann konkrete Aussagen treffen. Bestehen Sie auf eine Erklärung halten Sie diese in einem Gesprächsprotokoll als Zielvereinbarung für eine Gehaltserhöhung fest.
Hat sich Ihr Aufgabenbereich erweitert, steht eine Beförderung an oder haben Sie bald Ihr jährliches Feedbackgespräch? Das sind optimale Gelegenheiten, um eine Gehaltserhöhung anzusprechen. Warten Sie nicht, bis Ihnen eine Erhöhung angeboten wird - sprechen Sie das gegenüber Ihrem Vorgesetzten eigeninitiativ an. Besonders wichtig ist, dass Sie Ihre Leistung für das Unternehmen belegen können und dass Sie Gründe angeben, die eine Gehaltserhöhung rechtfertigen.
Wer geschickt verhandelt, kann im bestehenden Job zwischen 3 und 7 Prozent rausholen. Bei einer Beförderung sind durchaus 10 bis 15 Prozent möglich. Zusatztipp: Hören Sie sich um, was andere Unternehmen in Ihrer Branche durchschnittlich für Fachkräfte bezahlen.
.
Diesen Beitrag weiterempfehlen: