Alle Inhalte, die wir auf Facebook sehen, durchlaufen einen Filter – den Facebook Algorithmus. Er sorgt dafür, dass der Newsfeed auf die Interessen der Nutzer*innen zugeschnitten ist und den höchstmöglichen Mehrwert bietet. Der folgende Guide gibt Ihnen die wichtigsten Infos über den Facebook Algorithmus 2024 an die Hand, um die Reichweite Ihrer Posts zu erhöhen und somit Ihr Marken-Image zu stärken.
2018 kündigte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg eine wesentliche Veränderung an und führte wenig später den Facebook Algorithmus ein. Mit dieser Neuausrichtung der Social Media Plattform ging große Empörung einher. Betreiber*innen von Unternehmens-Seiten befürchteten den kompletten Verlust organischer Reichweite. Werbetreibende, die den Großteil der Umsätze und Gewinne von Facebook generieren, forderten Rückzahlungen ihrer bisherigen Investitionen in Werbemaßnahmen. Doch Zuckerberg ging seinen Weg mit dem Ziel, dass Nutzer*innen gerne Zeit auf Facebook verbringen sollen.
Der Facebook Algorithmus ist ein Tool, das Posts nach Relevanz für andere User*innen reiht und entscheidet, ob und wann diese im Newsfeed zu sehen sind. Die Reihung orientiert sich nach den Interessen der User*innen. Organische Reichweite ohne Fremdeingriff durch den Facebook Algorithmus zu erlangen, ist de facto nicht mehr so leicht möglich. Mithilfe künstlicher Intelligenz schätzt der Algorithmus ein, welche Posts für User*innen am interessantesten sein könnten und welche am ehesten zur Interaktion anregen. Dabei arbeitet er mit diversen Kalkulationen.
Laut neuestem Stand nutzt der Facebook Algorithmus 2024 die folgenden vier Variablen, um individuelle Newsfeeds zu generieren (siehe Grafik 1):
Für Unternehmen heißt das: um erfolgreiches Social Media Marketing zu betreiben, müssen Sie Reichweite, sprich Interaktionen und Relevanz schaffen, um vom Facebook Algorithmus gesehen und durch ihn ausgespielt zu werden.
Mit weltweit über 3 Milliarden Mitgliedern ist Facebook das meistgenutzte soziale Netzwerk. Die Möglichkeiten, seine Zielgruppe direkt zu erreichen, scheinen zum Greifen nah – das erkennen auch die über 10 Millionen Unternehmen, die auf Facebook Werbungen schalten und passenden Content rund um ihre Produktwelt posten. Mit den folgenden Tipps sorgen Sie dafür, dass ihre Posts vom Facebook Algorithmus erkannt und als relevant im Newsfeed gereiht werden:
Unter organischer Reichweite versteht man die Anzahl der einzelnen Nutzer*innen, die Ihren Post im Newsfeed oder auf Ihrer Unternehmens-Seite gesehen haben. Auf Facebook gibt es viele Arten von Reichweiten. Auf den ersten Blick kann das verwirrend sein. Wenn Sie sich Facebook Insights ansehen, werden Sie Post-Reach-Metriken sehen, die organische und bezahlte Daten sowie Daten zur Gesamtreichweite umfassen.
Die organische Reichweite ist in den letzten Jahren zunehmend gesunken, das lässt sich nicht mehr bestreiten. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der veröffentlichten Beiträge innerhalb der letzten Jahre um ein Vielfaches zugenommen hat - natürlich können nicht alle davon im Facebook Newsfeed angezeigt werden. Der Kampf um die Plätze in den individuellen Facebook Newsfeed ist entsprechend hart, denn ein geposteter Beitrag eines Unternehmens konkurriert demnach auch mit bezahlten Beiträgen der Konkurrenz.
Ihr oberstes Ziel sollte sein, hochwertigen Content zu posten, der Ihre Zielgruppe nicht nur anspricht, sondern auch zum Teilen, Liken und Kommentieren einlädt. Je höher die Interaktion mit einem Post, desto höher reiht sie der Facebook Algorithmus und spielt Ihren Content weit oben im Newsfeed aus.
Vorsicht: Achten Sie bei der Erstellung Ihres Contents auf den Wahrheitsgehalt! Zwar neigen auch Fake News im ersten Moment dazu, mehr Likes, Kommentare und Shares zu generieren, da sie meist emotional aufgeladene oder kontroverse Themen betreffen. Facebook hat allerdings mehrere Vorkehrungen getroffen, sodass Fake News - sobald sie als solche erkannt wurden - langfristig seltener vom Algorithmus vorgeschlagen werden und an Sichtbarkeit verlieren:
Sollten Sie mit dem Rückgang der organischen Reichweite zu kämpfen haben, ist die Einbeziehung von Social Ads und beworbener Inhalte (auch bekannt als „Boosted Posts“) in Ihre Social-Media-Strategie der sichere Weg, Ihre Inhalte für ein größeres Publikum sichtbar zu machen. Um die größte Reichweite zu erzielen, wählen Sie Ziele für Ihre bezahlte Social Media Kampagne. Wenn Sie neu in der bezahlten Werbung sind oder Inhalte teilen möchten, die organischer wirken, verbessern Sie bestehende organische Beiträge, anstatt Anzeigen von Grund auf neu zu erstellen.
Es mag banal klingen, doch das Bildformat spielt bei Engagement und Usability eine entscheidende Rolle, die oft unterschätzt wird. Facebook selbst rät auf seiner Business Website: „Bei Mobile Ads ist es wichtig, dass die Bilder und Videos so viel Bildschirmfläche wie möglich einnehmen – so erhältst du mehr Aufmerksamkeit.“
Facebook erlaubt sehr umfangreiche Einstellungen in Bezug auf Ortungs-Tags. Es ermöglicht, Anzeigengruppen so gestalten, dass sie nur Kund*innen erreichen, für die sie auch interessant sind. Bei Bedarf können Sie bestimmte Landkreise und Regionen bespielen oder auch einzelne Orte ausschließen. Auch Facebook Pixel können für die Optimierung von Werbe-Kampagnen und Retargeting hilfreich sein.
Je echter und authentischer Ihr Content, desto eher belohnt Sie der Facebook Algorithmus mit mehr Reichweite. Schon vor einigen Jahren belegten Studien, dass Bilder, die Gesichter zeigen, mehr Likes generieren. Diese Tendenz ist bis heute konstant. Halten Sie sich also an die Devise und posten Sie regelmäßig Fotos, die echte Menschen zeigen.
Hier sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Seien Sie alles, nur nicht langweilig. Ob Fotos, Videos, Artikel oder GIF’s - finden Sie heraus, was bei Ihrem Publikum gut ankommt. Von allen Formaten performt Video Content immer noch am besten. Doch nicht nur das: je länger sich User*innen ihr Video ansehen, desto höher fällt das Ranking des Facebook Algorithmus aus. Entscheidend ist dabei die Zeitspanne, wie lange ein Video angeschaut wurde und die Zahl, wie viele Nutzer*innen das Video bis zum Ende geguckt haben. Zusatztipp: Laden Sie Videos direkt auf Facebook hoch, denn die Reichweite wird durch einen Link zu anderen Anbietern (z.B. YouTube) geschwächt.
Tipp: Sie möchten kreative Postings und Videos erstellen können, die sich von der Masse abheben und erfolgreich performen? Dann informieren Sie sich in unserem Blog, wie Sie Content Creator werden, absolvieren Sie unsere brandneue Content Creator Weiterbildung oder sehen Sie sich unseren praxisnahen Kompaktkurs über Facebook Advertising an.
Die besten Chancen auf organische Reichweite mithilfe des Facebook Algorithmus bekommen Sie, wenn Sie den Zeitraum nutzen, in dem der Großteil Ihrer Zielgruppe online ist. Versetzen Sie sich dabei in den Alltag und Lebensgewohnheiten Ihrer Zielgruppe. Beobachten und analysieren Sie regelmäßig Ihre Facebook Insights und Statistiken – nur so lernen Sie, welche Inhalte im Newsfeed funktionieren und welche nicht.
Tipp: Führen Sie eine Social Media Zielgruppenanalyse durch oder erkundigen Sie sich in unserem Beitrag "Facebook beste Zeit zum Posten", zu welchen Uhrzeiten und Wochentagen die Facebook-Community auf häufigsten online ist.
Bilder sorgen immer für mehr Interaktion als reine Textwüsten. Vergessen Sie nicht, auch grundlegende Bausteine Ihrer Facebook-Seite, wie ihr Titelbild regelmäßig zu aktualisieren. Als optimalen Posting-Zeitpunkt beachten Sie hier wieder die höchste Nutzungsfrequenz Ihrer Zielgruppe. Zusätzlich können Sie Ihr Posting mit einer Anzeige bewerben.
Die Community ist für den Erfolg Ihres Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Sie brauchen Menschen, die sich mit Ihnen (Ihrer Marke) und untereinander verbinden. Daher kann eine engagierte Facebook Gruppe für das Wachstum Ihrer Marke, Ihres Unternehmens und Ihres Netzwerks von großem Nutzen sein.
Affiliates, Influencer und Multiplikatoren sind eine weitere großartige Gruppe von Befürwortern, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Reichweite zu vergrößern und die Glaubwürdigkeit Ihrer Marke zu stärken. Geben Sie ihnen Ressourcen und Schulungen, damit sie Ihre Marken-Botschaft auf Facebook verbreiten und Ihre Zielgruppe durch ihre eigenen Algorithmussignale erweitern. Wenden Sie auch den Blick nach innen in Ihr Unternehmen: Verfügen Sie über engagierte Mitarbeiter mit Social Media Erfahrung, die als Corporate Influencer für Sie tätig werden können?
Erstellen Sie soziale Inhalte, die Ihre bestehenden Follower zum Engagement anregen und starke Ranking-Signale an den Algorithmus senden – das ermöglicht, dass Ihre Inhalte ein erweitertes Publikum erreichen. Da diese Strategie nicht für jeden Beitrag aufgeht, gehen Sie mit Bedacht vor. Anstatt um Engagement zu bitten, versuchen Sie stattdessen, eine Frage zu stellen, die Ihre Follower in den Kommentaren beantworten und somit niederschwellig in Kontakt treten können.
Um möglichst weit oben im Newsfeed platziert zu werden, achten Sie auf die Signale, die der Facebook Algorithmus nutzt, um Entscheidungen zu treffen. Behalten Sie dennoch im Hinterkopf, dass der Algorithmus kontinuierlich weiterentwickelt wird. Welche Posts „funktionieren“ und welche nicht, ändert sich also oft. Mal sind Live-Videos wichtig, dann sind es klassische Bild-Posts oder vielleicht auch Stories. Es lohnt sich daher, Zugriffszahlen und Facebook Updates regelmäßig zu verfolgen und seine Social Media Strategie anzupassen.
Lesetipp: So gestalten Sie Ihren Facebook Auftritt in 6 Schritten rechtssicher!
Tatsächlich lässt sich der Facebook Algorithmus ausschalten, womit die Beiträge wieder chronologisch angezeigt werden. In der Desktop-Version gehen Sie zum Newsfeed-Bereich. Klicken Sie auf „Neueste“ und Ihr Newsfeed wechselt zur chronologischen Reihenfolge. Der Umstieg auf Mobilgeräte ist nahezu derselbe.
Die Facebook und Instagram Algorithmen funktionieren beide durch vier wesentliche Faktoren: Inventory, Signals, Predictions und Score. Der Instagram-Algorithmus selektiert Inhalte basierend auf verschiedenen Teil-Algorithmen, wie Feed-Algorithmus, Stories-Algorithmus und Explore-Page-Algorithmus. Beim TikTok Algorithmus spricht man lediglich von den „Signalen“, „Faktoren“ und „Wahrscheinlichkeiten“, die sich auf den Algorithmus auswirken. Der YouTube Algorithmus legt Wert darauf, welche Inhalte der Nutzer liked, welche Kanäle er abbonniert und was er sich besonders oft ansieht.
Der Feed oder Newsfeed ist die ständig aktualisierte Liste der Inhalte in der Mitte Ihrer Homepage. Der Feed enthält Statusaktualisierungen, Fotos, Videos, Links, App-Aktivitäten und Likes von Personen, Seiten und Gruppen, denen Sie auf Facebook folgen.
Wählen Sie die Registerkarte „Beiträge“ und klicken Sie auf „Beitragstypen“, um deren durchschnittliches Engagement zu sehen. Scrollen Sie nach unten zur Liste „Alle veröffentlichten Beiträge“. Sortieren Sie Beiträge nach Likes, Kommentaren und Shares, um das Gesamtengagement anzuzeigen.
Facebook schränkt die Verbreitung von Clickbait, Engagement-Bait, Fake News und betrügerischen Landing Pages ein. Der Kauf von Likes kann die Verbreitung ebenfalls einschränken. Den Facebook Algorithmus ändern, kann man nicht. Arbeiten Sie daher mit dem Facebook Algorithmus, nicht gegen ihn.